Mittwoch, 13. Juni 2012

Meine Leica Digilux 2 / My Leica Digilux 2

An dieser Stelle möchte ich eine Lanze für eine etwas ungewöhnliche Leica brechen: meine Digilux 2. Leica bewegt sich mit seinen M- und S-Modellen - egal ob neu oder gebraucht - in Preiskategorien jenseits von Gut und Böse. Wer also mit schmalem Geldbeutel dennoch eine Leica haben möchte, muss einige Abstriche machen und sich auf die Suche begeben. Zwar gibt es auch im aktuellen Portfolio von Leica Kompaktkameras, die für jedermann erschwinglich sind. Aber was, wenn man das klassische Leica-Feeling erleben will?

Wie wär's dann mit der Leica Digilux 2 aus dem Jahr 2004?

Wenn man ihre Schwächen kennt und damit umzugehen weiß, hat man eine Kamera mit Leica-Feeling. Und falls sie mal bei ebay angeboten wird, bewegt sie sich in vertretbaren Preiskategorien.

Der Kamera wird nachgesagt, dass sie bei ihrem Erscheinen über das wohl beste Objektiv der damaligen Kompaktkameras verfügte (Vario-Summicron 1:2.0-2.4/7-22.5 asph. - equiv. in KB 28-90mm). Leider korrespondiert der 5 MP-Chip in der Kamera nicht ganz so ideal mit dem Objektiv. Aufnahmen ab ISO 400 sollte man sich aufgrund des Rauschverhaltens der Kamera sparen.

Und die Kamera ist langsam. Auch bei Szenen mit viel Aktion kommt die Kamera an ihre Grenzen. Bei Kinder- oder Sportaufnahmen sollte man die Kamera daher einfach zu Hause lassen; es sei denn man legt es direkt auf unscharfe Bilder an.

Damit hat es sich aber auch mit den negativen Punkten der Kamera. Es sei denn man legt Wert darauf, dass die Kamera in Deutschland zusammengebaut werden soll. Dann trägt man hier ebenfalls Trauer: Made in Japan (sie ist, wenn ich mich recht erinnere, bereits eine Kooperation mit Panasonic).

So, nun aber zu ihren Stärken.

5 MP reichen, wenn man mal ehrlich ist, für die allermeisten Situationen auch noch heute. Damit sind selbst Vergrößerungen ohne Unschärfen möglich. Bei den oben dargestellten negativen Aspekten zeigt sich, dass die Kamera vor allem für statische Objekte bestens geeignet ist. Sie ist z. B. der ideale Begleiter bei einer Städtetour. Hier wird man seine wahre Freude an der Kamera haben. Ich werde demnächst noch Beispielsbilder einstellen.

Als wahren Vorteil empfinde ich außerdem die klassische Bedienung der Kamera mit Zeitwahlrad oben an der Kamera und einem Blendring am Objektiv. Da kommt einfach richtiges klassisches Foto-Feeling auf... und aus meiner Sicht geht diese Art der Bedienung immernoch recht fix von der Hand.

Die Abbildungsqualität ist, wenn man dem Autofokus Zeit zum Einstellen gibt, hervorragend. Das Bokeh bei offener Blende finde ich berauschend. Was will man mehr?

Und nun zu einem Punkt, den andere Kameras nicht bieten können. Die Haptik der Digilux ist überwältigend. Wenn man sie anfässt, merkt man, dass man eine andere Kamera in der Hand hält... das oben beschriebene Leica-Feeling stellt sich sofort ein. Ein Übriges dazu gibt die Form der Kamera... in der Art der klassischen Leica-Messsucherkameras entworfen, ist die Kamera einfach etwas Besonderes. Sie sieht allerdings nur wie eine Messsucherkamera aus... im Sucher verbirgt sich ein kleines Display, dass allerdings hervorragend - insbesondere bei sehr hellen Lichtverhältnissen - geeignet ist, das Objekt anzuvisieren.

Erwähneswert ist noch der eingebaute Blitz, der sich in zwei Positionen ausklappen lässt: in der ersten Position blitzt er indirekt, in der zweiten direkt. Das sucht immernoch seinesgleichen.

Jeder, der eine Leica sein Eigen nennen möchte, allerdings nicht über das nötige Kleingeld für eine aktuelle M-Kamera mitbringt, sollte sich wirklich mal nach diesem kleinen Juwel umschauen. Und wer sehen möchte, was man alles aus dieser Kamera herausholen kann, sollte einfach mal nach dem Namen Thorsten Overgaard im Web suchen.

1 Kommentar:

  1. Danke für diesen Blogtext. Eine Gute Fee hat mir diese Kamera geschenkt, da ich schon lange von einer Leica schwärme und es macht wirklich Spass mit einer 12 Jahre alten Kamera zu "spielen".

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